Kunsthandwerk

Das Sarntal ist voller Kunsthandwerk: Neben der berühmten Holzbildhauerei, der Erzeugung von Loden, Sarner Toppar und Sarner Latschenkieferprodukten sind die Federkielstickereien aus dem Tal weltberühmt.

Das Tal der Traditionen

Nicht nur seiner grandiosen Natur wegen ist das urige Val Sarentino so berühmt. Im Sarntal leben und arbeiten besonders geschickte und fröhliche Handwerker. Das Korbmachen und das Weben, die Pfeifenschnitzerei und das Drechseln haben das Tal berühmt gemacht und das Kunsthandwerk der Federkielstickerei beruht auf besonderen Traditionen.

Aus Leder und Pfauenfedern: Federkielstickerei

Federkielstickerei im Sarntal

Federkielstickerei im Sarntal. Foto: Federkielstickerei Sarntal / Flickr , CC BY 2.0

Zu den alten Gewerken zählt die Federkielstickerei: Kunstvoll sticken die Handwerker mit ihren Ahlen Ornamente auf alle möglichen Ledersachen, von der Handtasche über Schuhe bis zum Gürtel. Die Ahlen sind die gespaltenen Kiele der Oberschwanzfedern des Pfaus. Es bedarf unendlich viel Geduld, die vorgezeichneten kunstvollen Ornamente Stich für Stich in aller Akkuratesse in das Leder einzusticken.

Besondere Bedeutung hat die Federkielstickerei im Sarntal bei der Dekorierung von Trachten, beispielsweise der Hosenträger und der breiten Bauchgurte, der sogenannten “Fatsch”. Nicht selten stecken mehr als 200 Arbeitsstunden in der Stickerei eines Bauchgurts – weil also die Trachtenlederhosen im Alpenraum eine so immense Bedeutung haben, kann der Gegenwert einer mit kunstvoller Federkielstickerei verzierten Lederhose schnell den Wert eines kleinen Autos erreichen.

Federkielstickerei hat Tradition im Sarntal – die Handarbeit aus Leder und Pfauenfedern ist besonders wertvoll und ihre Hersteller sind in Zeiten, in denen Trachten wieder „trendy“ sind, besonders gefragte Spezialisten.

 Federkielstickerei-Produkte höchster Qualität aus dem Sarntal. Komplette Produktliste mit vielen Fotos und Kontaktdaten.

Sarner Toppar und der Jangger

Gäste finden im Sarntal traditionelle, kunsthandwerkliche Produkte aus Holz und Leder, von der Latschenkiefer und aus Wolle.

Ein Beispiel ist der Sarner Toppar, der weit und breit wärmste und gemütlichste Hausschuh. Aus Filz werden die Pantoffeln von den Handwebern des Val Sarentino hergestellt. Heute sind die Sarner Toppar ein begehrtes Urlaubssouvenir der Gäste und im eisigen Winter ein „Must-have“ der Einheimischen. Genauso wie die schöne Sarner Tracht, wobei dem Vernehmen nach die Männertrachten echte Hingucker sind:

Da werden die engen Lodenhosen von „Kraxen“ genannten Hosenträgern und den „Fatschen“, den Gürteln, gehalten, die über und über mit wertvoller Federkielstickerei verziert sind. Dazu tragen die Herren schwarze Hüte, die von den Hutmachern des Sarntals mit Bändern verziert werden. Die Farben dieser Bänder sagen alles aus über den gegenwärtigen Familienstand des Hutträgers – ist das Band grün, ist er verheiratet, ist es rot, ist er ledig.

Weil Kleider eben Leute machen, tragen die Männer zu dem Ganzen einen handgestrickten „Jangger“, der darüber hinaus überall in Südtirol als Freizeitjacke gern getragen wird. Aber auch die Trachten der Frauen sind reich an kunsthandwerklichen Details und wunderbar farbenfroh. Nicht umsonst gelten die kunsthandwerklichen Trachten des Sarntals zu den Schönsten im deutschsprachigen Alpenraum.

Vom duftenden Holz

Seit jeher wird im Südtiroler Sarntal kunstvoll mit Holz gearbeitet. In den Dörfern finden sich altehrwürdige Holzschnitzereien, deren traditionell inspirierte Produkte begehrte künstlerische Werke sind.

Während die Holzschnitzer aus dem scheinbar unendlichen Fundus sakraler, profaner und moderner Inspirationen schöpfen, stellen die Drechsler im Val Sarentino kunsthandwerkliche Truhen, Vasen, Schalen und Schüsseln sowie viele andere kunsthandwerkliche Gebrauchsgegenstände aus Holz her.

Ein Nachtrag

Freundliche Menschen und ein Kunsthandwerk mit langen Traditionen, wunderbare Natur und eine alpine Bergkulisse machen den ganz besonderen Charakter des Sarntals in der Mitte Südtirols aus.

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